Die langsamere Freisetzung und die sanfte Wirkung des Koffeins im Tee führen zu einem angenehmen und verträglicheren Energieschub. Die Teeblätter enthalten L-Theanin, das beruhigend und entspannend wirkt, während es dem Koffein ein wenig die Wirkung nimmt. Es hilft auch, den Fokus zu bewahren und die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten.

Im Kaffee ist das Koffein an einen Chlorogensäure-Kalium-Komplex gebunden. Dieser gibt das Koffein bei Kontakt mit der Magensäure sofort frei. Das Koffein im Tee ist dagegen an Polyphenole gebunden, welche die Wirkung erst im Darm entfalten. Im Tee wirkt das anregende Mittel also langsamer und über einen längern Zeitraum hinweg.

Eine niedrigere Koffeindosis kann die kognitive Leistungsfähigkeit über einen längeren Zeitraum besser steigern als eine hohe Koffeinzufuhr. Koffein im Kaffee liegt ungebunden vor, wodurch es innerhalb kurzer Zeit fast vollständig in den Blutkreislauf gelangt und somit einen schnellen Stimulationskick liefert. Allerdings lässt dieser Effekt schnell nach.

Im Gegensatz dazu entfaltet Grüntee und Oolong Tee seine anregende Wirkung langsamer, aber dafür angenehmer und nachhaltiger. Grüner Tee und Oolong-Tee enthalten beide Koffein, aber die Wirkung kann je nach Art und Verarbeitung des Tees variieren. Der Koffeingehalt schwankt mit dem Oxidationsgrad, der jeweiligen Zubereitungsart, der Ernte, dem Anbau, der Menge Teeblätter, Ziehzeit usw.

Mit höherer Wassertemperatur und einer längeren Ziehzeit steigt der Koffeingehalt des Tees. Grüner Tee wird in der Regel mit einer niedrigeren Temperatur aufgegossen als schwarzer Tee oder Oolong Tee, was zu einem geringeren Koffeingehalt führt. Und nicht nur die Temperatur und Ziehzeit spielen hier eine Rolle: junge Teeblätter sind wie die Energiebündel unter den Tees und haben normalerweise mehr Koffein als die älteren Blätter. Die zarten Blattknospen sind anfälliger für Insektenangriffe, weshalb sie als Abwehrmechanismus eine gesteigerte Menge an Koffein produzieren.